Deutscher KI-Preis zeichnet Forschungsnetzwerke aus
Seit 2019 vergibt die Zeitung „Die Welt“ für besondere Leistungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz (KI) den Deutschen KI-Preis. Die Jury besteht aus internationalen KI-Wissenschaftlern und -Anwendern und wählt Preisträger für die drei Kategorien KI-Innovationspreis, KI-Anwenderpreis sowie KI-Sonderpreis aus. In diesem Jahr können sich die beiden Forschungsnetzwerke ELLIS und CLAIRE über den Deutschen KI-Innovationspreis und damit auch über ein Preisgeld von 100.000 Euro freuen. Die beiden europaweit agierenden Forschungsnetzwerke stärken die Stellung Europas im Wettbewerb zu China und den USA, wie Jury-Präsident Chris Boos die Entscheidung begründete. Boos ist Gründer der KI-Firma Arago, Technikchef der Schweizer Cybersecurity-Firma Wisekey und außerdem Mitglied im Digitalrat der deutschen Bundesregierung.
ELLIS, das für das Europäische Labor für Lernen und Intelligente Systeme steht, ist eine gemeinnützige Organisation, in der renommierte KI-Wissenschaftler einen Schwerpunkt auf das maschinelle Lernen setzen. CLAIRE, Confederation of Laboratories for Artificial Intelligence Research in Europe, gilt als das größte Netzwerk überhaupt, das Wissenschaft und Innovation in Europa in Sachen KI fördert.
„Wir sind in der Forschung nach wie vor in Deutschland und Europa sehr gut unterwegs, aber wir sind notorisch schlecht geworden in der Verwertung der Technologien, die wir entwickeln”, zitiert „Die Welt“ Edeltraud Leibrock, Managing Partner bei der Beratungsfirma Publicis Sapient. Es brauche mehr Mut bei der Umsetzung. Außerhalb von Europa sei es zwar oft möglich, freier in Sachen künstliche Intelligenz zu agieren. Doch solle dies nicht als Nachteil verstanden werden, sondern vielmehr auf die Werte hinweisen, für die die Europäische Union steht: Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und ein demokratisches System.
Nach Meinung von Dieter Janecek, Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag für Industriepolitik und digitale Wirtschaft, gehöre es nun zu den Aufgaben der neuen Bundesregierung, Chancen in den Vordergrund zu stellen und Dinge auszuprobieren und zuzulassen.
In der Kategorie Anwenderpreis wurde in diesem Jahr Aleph Alpha aus Heidelberg mit seinem Gründer Jonas Andrulis ausgezeichnet. Sprach-KI-Systeme des Unternehmens sollen eigenständig Texte verfassen können – und das nicht nur in international weit verbreiteten Sprachen, sondern auch kleinen europäischen Sprachen wie beispielsweise Estnisch oder Rumänisch.
Den Start-up-Preis, der mit 10.000 Euro von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft „Berlin Partner“ gesponsert wird, vergab die Jury an die Hippo AI Foundation. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine weltweit umfassende und inklusive offene Datenbank für den Kampf gegen Brustkrebs zu erstellen – natürlich mithilfe von künstlicher Intelligenz.
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Mitglied im Digitalrat der deutschen Bundesregierung
Ehemaliger Chefredakteur und Herausgeber der BILD
Gründer des Zukunftsinstituts, Zukunfts- und Trendforscher
Autor, Blogger, Internet-Unternehmer und Strategieberater
Quelle: www.welt.de