Wie sieht die Zukunft der Logistik aus vor dem Hintergrund sich ständig ändernder Weltmärkte?

Die Zukunft der Logistik wird maßgeblich von globalen Veränderungen geprägt – wirtschaftlich, technologisch, politisch und ökologisch.

Unternehmen verlagern Produktion näher an Absatzmärkte, um Lieferkettenrisiken zu minimieren. Geopolitische Spannungen führen zu Handelshemmnissen und regionalen Neuausrichtungen. Multipolare Lieferketten statt einseitiger Abhängigkeiten gewinnen an Bedeutung, Diversifikation wird entscheidend.

Technologische Disruption schreitet weiter voran. Lagerhäuser und Transportprozesse werden zunehmend autonom, z. B. durch fahrerlose Transportsysteme, Drohnen). Künstliche Intelligenz macht Logistik reaktiver und effizienter, z. B. durch Echtzeitprognosen, Routenoptimierung und Bedarfsplanung. Vernetzte Geräte ermöglichen transparente, nachvollziehbare Lieferketten in Echtzeit Internet of Things (IoT).

Elektrische Lkws, alternative Kraftstoffe und Schienenverkehr gewinnen an Bedeutung. Ein weiterer Fokus wird auf Wiederverwertung, Second-Life-Produkte und effiziente Rückführungsprozesse gelegt. Durch ESG-Vorgaben  und Regulierung werden Unternehmen stärker zu umweltfreundlichen Prozessen verpflichtet.

Verbraucher erwarten schnelle, personalisierte Lieferoptionen, dafür werden Same-Day-Delivery und eine stärkere Individualisierung genutzt. Mikro-Logistikzentren, Lastenräder und autonome Fahrzeuge zur Belieferung der letzten Meile in Städten werden immer häufiger zu beobachten sein. Logistik muss flexibel zwischen Online- und stationärem Handel agieren.

Die Zukunft der Logistik ist digital, resilient, nachhaltig und kundenorientiert. Erfolgreiche Unternehmen werden diejenigen sein, die technologische Innovationen clever einsetzen, auf geopolitische Dynamiken reagieren können und gleichzeitig ökologische sowie soziale Verantwortung übernehmen.

Spannende Keynote Speaker zum Thema zum Thema Digitalisierung und Wirtschaft:

Christian Baudis

Digitalunternehmer, Futurist, ehemaliger Google Deutschland-Chef

Marcel Fratzscher

Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)

Clemens Fuest

Präsident des ifo Instituts in München